1200W Netzteile
Chargery Power S1200 V1.2 und SKYRC-eFuel Power 1200W
Gleichstrom-Power für Ladegeräte jenseits von 1000 Watt
Die technischen Daten der Testprobanden in der Gegenüberstellung:
Oberflächlich betrachtet sind das gleichwertige Gerät, aber genauer im Detail analysiert (siehe auch Gehäusebilder rechts: #1 bis #12):
Gehäuse: Das Chargery hat konsequent Front- und das eFuel sowohl Front als auch seitliche Bedienung. Jeder muss selbst abwägen was praktischer ist. Für mich zählt die Funktionalität und da schneidet eben die "Alles im Blick - Front Philosophie" praktikabler ab!
Der Ausschalter liegt bei beiden an der Rückplatte ebenso die Netzeinspeisung (s. Gehäusebilder #6/#7). Das eEfuel hat zusätzlich drei schaltbare Ausgänge die je mit 10Ampere belastbar wären (s. Bild #5). Der Powerausgang ist voll bis zu 60A nutzbar. Das Chargery teilt die 55A auf drei Ausgangsbuchsen auf die man brücken sollte (s. Bild #4) wenn man an nur einer Buchse die vollen 55A nutzen möchte. Beide Buchsen sind ihren Belastungen gewachsen sofern gute 4mm Goldstecker Verwendung finden. Ich nutze ausschließlich die geschlitzte Ausführung und hatte auch bei Dauerlast (15 Min. - 12s-5000mAh mit 5C Ladung als Belastungsgrundlage) keinerlei Probleme - siehe den eigenen Test der Hochstromstecksysteme.
Anzeige/Bedienung: Beide Geräte sind selbsterklärend und intuitiv bedienbar. Ein Blick in die Anleitungen (in deutsch gehalten) empfehle ich trotzdem, weil es feste Empfehlungen gibt zur Nutzung der Hochstrombuchsen! Die Netzschalter sind bei beiden Geräten im EIN-Zustand nicht beleuchtet. Die Spannungs-/Stromanzeigen sind deutlich lesbar auch bei hellerem Umgebungslicht. Die Spannungsanzeige ist bei beiden Geräten (eFuel springt zwischen 24V-25V bei 24V) sehr genau, die Stromanzeige driftet "nur" mit +1Ampere (+2A beim eFuel) im Grenzbereich. Der gemessene Einstellbereich umfasst beim eFuel 15V bis 24V und beim Chargery 11,5V bis 24,5V.
Technisches gemessen:
Puls/Minus rausgelesen:
Das eFuel besitzt einen Netzschalter, es wird aber nicht vom Netz getrennt (Standby-Betrieb)! Das ist aus heutiger Sicht nicht mehr ganz zeitgemäß und ich empfehle auf Dauer deshalb eine schalbare Steckdose für das eFuel.
Nachteil dann: Der erste Einschaltstrom ist dann derart hoch, dass ein 16A-Hausautomat zu Hauf auslöst! Abhilfe schafft ein Einschaltstrombegrenzer - siehe Bild: #12.
Das Gerät besitzt keine PFC (Phasenkorrektur) was den schlechten Wert von unter 0,7 erklärt und somit unseren EVU's die Haare zu Berge stehen lässt wegen der nicht unerheblichen "Fehlströme" (Blindleistungsanteil hoch).
Eine feste Hochstrombuche und zusätzlich drei schalbare Buchsen - siehe Bild: #5.
Einstellbarer Spannungsbereich von 15V bis 24V. Achtung: Aufpassen mit Ladegeräten die max. 15V dürfen!
Die Lastdaten werden eingehalten und bewegen sich im unteren Toleranzfenster der techn. Daten zum Gerät.
Bei Überlast schaltet das eFuel sofort mit einer Fehlermeldung im Display ab - Ausgang hat 0V. Erst ein erneutes AUS/EIN Schalten aktiviert das Netzteil wieder.
Keine Ein-/Ausschalt-Spannungsspitzen am Hochstromausgang vorhanden. Ein Ladegerät könnte somit fest an den Buchsen angeschlossen bleiben.
Der Wirkungsgrad ist gut mit 84%. Das Maximum von 90% wird natürlich bei den höheren Spannungen und mittlerer Last erreicht.
Grenzwertig ist der Lastripple von bis zu 0,7Vpp (peak to peak, mit Scope erfasst) bei Volllast! Hier kann es möglich sein, dass einige Ladegeräte so was nicht mögen und mit ungewollten Ladestromschwankungen (schlimmsten Falls mit Fehlermeldungen) reagieren. Tipp: Bitte sich eine optionale Tauschoption offen halten falls das zutrifft.
Die beiden Lüfter arbeiten Temperatur gesteuert und laufen dann intervallartig. Wegen des geringeren Durchmessers sind sie akustisch deutlich präsent.
Der Preis relativiert sich wenn man den Einschaltstrombegrenzer dazu rechnet. Bei "umweltbewußter" Denkweise sollte man das eFuel bei Nichtnutzung abschalten (extern von Netz trennen).
Puls/Minus rausgelesen:
Das Chargery besitzt einen "echten" Netzschalter der das Gerät 100% vom Netz trennt.
Das Chargery benötigt keinen Einschaltstrombegrenzer weil es die Einschaltstromspitzen eigenständig niedriger hält.
Das Chargery besitzt eine "aktive PFC" (aufwendigste Phasenkorrektur) was den sehr guten Wert von über 0,95 erklärt. Hier lächeln die EVU's (Blindleistungsanteil niedrig).
Die drei Hochstrombuchsen sind intern mit einer Kupferschiene parallel geschaltet um auch an einer Buchse den vollen Laststrom für eine Akkuladung nutzen zu können - siehe Bild: #4b.
Erweiterter Spannungsbereich von 11,5V bis 24,5V. Keinerlei Einschränkungen mit Ladegeräten da ab 11,5V verwendbar!
Die Lastdaten werden sehr gut eingehalten und erfüllen 100% der techn. Angaben zum Gerät.
Keine Ein-/Ausschalt-Spannungsspitzen am Hochstromausgang vorhanden. Ein Ladegerät könnte somit fest an den Buchsen angeschlossen bleiben.
Bei Überlast ist das Chargery "tolerant" und regelt sanft die Ausgangsspannung zurück.
Der Wirkungsgrad ist gut mit 82%. Das Maximum von 93% wird natürlich bei den höheren Spannungen und (erfreulich) auch bei höheren Lasten erreicht.
Niedrig zeigt sich der Lastripple von nur 0,2Vpp (peak to peak - mit Scope erfasst) bei Volllast! Hiermit haben die Ladegeräte keinerlei Schwierigkeiten. Erst oberhalb von 0,5Vpp kann es bei einigen Ladegeräten zu unerwünschten Ladestromschwankungen kommen.
Die drei Lüfter arbeiten Temperatur gesteuert und sind wegen des Volumens und größeren Durchmessers nicht zu laut aber auch deutlich präsent.
Preislich sind die Geräte annähernd gleich, so dass sich das Chargery (zusätzlich) einfach als "das komplettere und durchdachtere" Gerät zeigt!
Lastdiagramme, vier rechts abgebildet:
Die ersten beiden Messung beziehen sich auf 15V und Volllast ohne das ein elektrischer Schutzmechanismus greift.
Hier hat das SKYRC-eFuel leichte Vorteile mit 885W zu 825W. Die Stromdifferenz fällt dann zu Gunsten des SKYRC-eFuel aus mit 4A höher (59A zu 55A). Allerdings mit einem "Kompromiss", wie man am Spannungsverlauf bei den 60s-Volllastabschnitten erkennt! Der Ripple (kleine-schnelle Spannungsschwankungen/-spitzen) sind beim Chargery so wie man sie sich wünscht - nämlich sehr klein und weit unter 0,2Vpp. Beim SKYRC-eFuel sind sie mehr als doppelt so hoch aber nach meinen Erfahrungen, noch nicht kritisch!
Die beiden letzten Messungen sind bei der höchsten Spannung 24V und 24,5V und Volllast ermittelt, ohne das ein elektrischer Schutzmechanismus greift.
Hier hat das Chargery die Nase vorn weil es die 1200W (Reserven sogar bis 1230W!) wirklich erreicht (SKYRC-eFuel 1176W). Der Strom ist gleich hoch weil die Spannung beim Chargery um 0,5V höher nutzbar ist. Auch hier ist der Spannungsripple deutlich unter Volllast sichtbar (an den 60s-Volllastabschnitten). Der Ripple (kleine-schnelle Spannungs-schwankungen/-spitzen) sind beim Chargery so wie man sie sich wünscht, sehr klein und max. 0,2Vpp hoch während beim SKYRC-eFuel sie mehr als dreifach so hoch sind (ca. 0,7Vpp) und nach meinen Erfahrungen Probleme mit "empfindlicheren" Ladern machen könnte. Aber wie oben schon erwähnt, einfach sich eine Rückgabeoption sichern!
Anmerkung: Beide Geräte zeigten keinerlei Auffälligkeiten oder gar einen Ausfall. Beide Geräten wurden unter Volllast kaum warm was den sehr effizienten Lüftern zuzuschreiben wäre. Zur Lüfteraktivität gab es keine signifikanten Unterschiede (Einsatz der Lüfter, Nachlaufdauer).
Resümme: Wer die technische Gegebenheiten sachlich abwägt erkennt, ein Chargery ist unterm Strich ein zeitgemäßeres Hochstromnetzteil was den heutigen Anforderungen gerecht wird weil es das ausgereiftere Geräte ist... ebenso die OEM Fertigung von Chargery, die Junsi-Power S1200. Ein SKYRC-eFuel erfüllt natürlich die Anforderungen und es ist eine Alternative zum Chargery, liegt aber in den technischen Daten abgeschlagen zurück.
Bezugsquelle CHARGERY-Power S1200: http://www.rc-avenue.com oder Google
- Bezugsquelle SKYRC-eFuel 1200W: ZJ-Hobbyshop oder Google
Stand: Mai/Juni 2013