Q6 Plus
Lader Test > ISDT Charger
Kleine Ladegeräte (Pocket Charger) hat man so einige zur Auswahl aber dieses Ladegerät, von iSDT, schlägt Rekorde in Sachen Kompakt und Power!
Der erste Eindruck
SLS bietet mit dem Q6 plus von ISDT ein kleines "Wunderwerk" an. Da hält man eine winzige, weiße "Schale" in den Händen (siehe technische Daten), und murmelt ... "der" soll 300 Watt (bis 14 Ampere) Ladeleistung aufbringen?
Technische Daten (Hersteller):
- Eingangsspannung: 7-32 Volt (DC)
- Ladeleistung: max. 300 Watt
- Entladeleistung: max. 8 Watt
- Ladestrom: 0,1-14 Ampere
- Entladestrom: 0,1-3,0 Ampere
- Balancer-Strom: 1 A/Zelle
- Zellenzahl: 1-16 Ni; 1-6S Li/LiHV
- Pb-Spannung: 1-12 Zellen
- Abmessungen: 80 x 80 x 33,5 mm
- Display: 2,4" (320 x 240 IPS LCD)
- Gewicht: 119 g
- VK: unter 60,-€
Die "Dimensionen" zur Verpackung und die des Q6+ verdeutlicht der davor liegende STABILO Stift. (Das Q6+ Display noch mit der Schutzfolie)
Das Zubehör ist überschaubar und beinhaltet die beiden XT60H Buchsen und eine englische Kurzanleitung.
Die linke Seite beinhaltet den XT60 Stecker für die Spannungsversorgung und die 3,5mm "scLinker" Buchse.
Die rechte Seite dann den XT60 Ladestecker und die sechs Balancerports (XH-Stiftleiste).
Startversuch
Ernüchterung macht sich nach der Neugierde breit, einen spontanen Ladeversuch zu starten. Es fehlen sämtliche Kabel. Klar, die XT60H liegen bei, aber nur "nackt". Ebenso fehlt ein Balancerboard bzw. eine externe Kontaktiermöglichkeit. Deshalb mein Appell, unbedingt gleich fertige Kabel mitbestellen oder selbst Hand anlegen und löten, wie ich:
Balancerkabel (hochflexibel/Silikonkabel) von Nessel, XH Verlängerung mit "kastrierter" Stiftleiste, XT60 Lade-/ Adapterkabel auf 4 mm Buchsen. Aber Vorsicht bei so "universalen Stiftkontakten", wie ich sie nutze für den Balanceranschluss. Man hat keinen mechanischen Verpolschutz! Wer hier unsicher ist, wäre mit einem fertigen Balancer-Board für EH und /oder XH Kontakte (bis 6s) besser beraten.
Vorher die Bedienungsanleitung lesen ... ja ... dazu rate ich immer. Ich hatte die Gelegenheit das deutsche Vorabmuster (per pdf-Datei) von SLS zu lesen. Sie liest sich flüssig und erklärt chronologisch die einzelnen Menüschritte. Sie erscheint zeitgleich zum Verkaufsstart des Q6+.
Ich wollte es vorab wissen und stellte meinen Kollegen den Q6+ Lader vor. Die "intuitive" Bedienung wurde bestätigt und sie hätten nach einer kurzen Einarbeitungsphase los legen können. Allerdings kam mehrfach ein Wunsch hoch, weil sich das Multifunktions-Rädchen (multi-button press operation) sehr leicht, fein gerastet dreht und verzögerungsfrei auf Druck-Kommandos reagiert. Etwas mehr Drehwiderstand wäre zielführender um nicht zu oft über den gewollten Menüpunkt zu rutschen. Aber, mit ein klein wenig Übung gelingt auch das.
Der Q6+ wurde vor dem Test auf die neu erschienene Firmware (FW) V 2.1.0.13 aktualisiert. Der notwendige USB-scLinker ist optional erhältlich, wirklich preisgünstig und passt an die gesamte Ladegeräteserie von iSDT.
Technisches
Prägnant erstrahlt das aktive IPS-Display (2,4" - 320 x 240 IPS LCD). Es bildet bis zu 262k Farben ab. Hier verspricht die Werbung nicht zu viel wenn von einem "Hochkontrast Display mit breitem Blickwinkel" geworben wird (... Hi-brightness monitor, up to 178° visible ...). Die Helligkeit passt sich gut der Umgebung an, sofern die Automatikfunktion dazu eingeschaltet wurde. Auch unter freiem Himmel lassen sich die Werte gut ablesen.
Die Versorgungsspannung reicht von 7 V bis 32 V. Erst oberhalb von 16V merkt man beim Anstecken des XT-60 ein leichtes Knacken. Ich stufe es für unbedenklich ein.
Die höchste Effizienz (Wirkungsgrad und Leistung) stellt sich ab 20 V Eingangsspannung ein.
Prägnant erstrahlt das aktive IPS-Display (2,4" - 320 x 240 IPS LCD). Es bildet bis zu 262k Farben ab. Hier verspricht die Werbung nicht zu viel wenn von einem "Hochkontrast Display mit breitem Blickwinkel" geworben wird (... Hi-brightness monitor, up to 178° visible ...). Die Helligkeit passt sich gut der Umgebung an, sofern die Automatikfunktion dazu eingeschaltet wurde. Auch unter freiem Himmel lassen sich die Werte gut ablesen.
Die Versorgungsspannung reicht von 7 V bis 32 V. Erst oberhalb von 16V merkt man beim Anstecken des XT-60 ein leichtes Knacken. Ich stufe es für unbedenklich ein.
Die höchste Effizienz (Wirkungsgrad und Leistung) stellt sich ab 20 V Eingangsspannung ein.
Gemessene Leistungswerte:
Tipp: Der jeweils maximale Ladestrom (nicht größer als 14 A) errechnet sich aus:
I [A] = P [W] / U [V] (Ladestrom = Ladeleistung / Akkuspannung)
Auf Grund dieser Messdaten kann ich der DC-Wandlertechnik, des Q6+, nur Gutes bescheinigen. Der sehr hohe Wirkungsgrad rechtfertigt auch das kleine Gehäuse mit der noch kleineren Kühlung. Es entsteht eben kaum Wärme!
Bei der Leistungsmessung stelle ich eine erhöhte Differenz zwischen der realen- und angezeigten Ladeleistung fest. Der Fehler war schnell gefunden (siehe dazu das Ladediagramm weiter unten). Bei diesem Q6+ wurde der Ladestrom im Mittel 10% zu hoch angezeigt. Tolerierbar wären noch bis zu 3% um die angezeigte Ladekapazität nicht zu "utopisch" erscheinen zu lassen. In der Praxis zeigt sich das so; der Q6+ attestiert einem "wahren" 2200mAh LiPo eben 2450mAh nach der Ladung ... das ist unakzeptabel und zu viel!
Nachtrag: Zum Testende hat mir iSDT eine spezielle FW zugesandt mit der sich der Ladestrom kalibrieren lässt. Der "Fehler" konnte damit vollständig korrigiert werden! Damit leistet der Q6 nun echte 300W (die Ladeleistung in der Tabelle plus 10%). Da diese Streuung nur die "wenigen" Vorseriengeräte betraf (so klärte man mich auf), ist diese FW eine dafür speziell angepasste Version! Betroffene Kunden sollten sich an ihre Händler wenden.
Der Lüfter arbeitet in der Leistung abgestuft und beginnt ca. ab 52°C interner Temperatur (laut Anzeige), mit niedriger Drehzahl, zu arbeiten. Werden die 55°C überschritten, läuft er voll und ist Prinzip bedingt, in einem helleren Ton gut vernehmbar. Seine Wirkung ist effizient, da die Abschalttemperatur unter 52°C relativ schnell erreicht wird bei einer Ladung unter Volllast.
Erfreuliches kann ich berichten, wenn es um die Wandlerregelzeiten geht. Hier hat es iSDT beim Q6+ verstanden, dessen 32-Bit Rechenpower auch konsequent umzusetzen. Plötzliche Spannungsschwankungen treten immer an "Zapf-Sammelstellen" auf, wo sich mehrere Ladegeräte an einer Spannungsklemme tummeln. In der Praxis heißt das, wenn die Eingangsspannung "nur" um 0,4V schwankt (hoch schnellt, z.B. von 11,7V auf 12,1V), ändert sich schlagartig der Ladestrom. Die Auswirkungen hat iSDT deutlich reduziert. Die Stromspitze schnellt "nur noch" kurzzeitig max. ein Drittel höher und die Regelzeit, bis wieder der normale Ladestrom anliegt, wurde auf 0,5 Sekunden (s) verkürzt (Anm.: Sehr gute Ladegeräte regeln unter 0,2 s auf den normalen Ladestrom wieder ein)! Das ist zwar noch leicht grenzwertig aber gegenüber älteren FW-Versionen eine deutliche Verbesserung zum Positiven. So gerüstet, sehe ich kaum noch Probleme den Q6+ auch an "Zapf"-Sammelstellen zu betreiben. Aber was man auf keinen Fall machen sollte, während der Fahrt aus dem KFZ-Bordnetz laden! Der Ein- und Ausgang des Q6+ ist jeweils mit einer SMD-Platinensicherung gegen Verpolung abgesichert. Das Auswechseln gestaltet sich als äußerst schwierig wenn die ausgelöst hat.
Praxis
Das Laden gestaltet sich einfach, denn mehr als drei Eingaben sind nicht nötig wenn ein neuer LiPo-Akku angesteckt wird (Laden/LiPo-Typ/Strom) da die Zellenanzahl automatisch vom Balancerport übernommen wird. ... und schon kann es losgehen. Der Ladestrom fährt soft hoch und ein nachträgliches Ändern ist jederzeit möglich.
Tipp dazu: Wer zuerst den Balancer des Akkus ansteckt und danach den Pluspol des Ladekabel hat einen Ansteck-Blitzschutz.
Ein kleiner Fortschrittsbalken oben im Display informiert verlässlich über den Ladefortschritt in Prozent. Standard ist die Anzeige des Ladestroms und die eingeladenen Kapazität, zusätzlich werden die Einzelspannungen, die Zelleninnenwiderstände, die Eingangs-/Ausgangsleistung und die interne Temperatur angezeigt, wenn gescrollt wird. Der Q6+ lädt auch LiXx Zellen ohne angeschlossenen Balancer, sofern das gesondert bestätigt wurde und vorher die Zellenanzahl des Akkus eingestellt wurde.
Diese Fotocollage zeigt einen Auszug der einzelnen Menüs. Das beinhaltet die beiden System-Menüs, dann zwei Aufgaben-Menüs, weiter drei Ladeinfos, ein Fenster zur nachträglichen Ladestromkorrektur und am Schluss den "Laden-fertig" Bildschirm. Das vierte Bild zeigt die einstellbaren Spannungsgrenzen zum Akkutyp. Dort sind im Bereich der Nennspannung jeweils +/- 0,05 V in 0,01 V Schritten fein anpassbar. Wer wissen möchte wie oft mit dem Q6+ geladen wurde erfährt das unter der Anzeige "pcs" (Bild 7). Die Erste zeigt die Einschalt- und die letzte Anzeige die Geräte-Aktivitäten (nur die bleibt gespeichert)! Tipp dazu: Wer zuerst den Balancer des Akkus ansteckt und danach den Pluspol des Ladekabel hat einen Ansteck-Blitzschutz.
Ein kleiner Fortschrittsbalken oben im Display informiert verlässlich über den Ladefortschritt in Prozent. Standard ist die Anzeige des Ladestroms und die eingeladenen Kapazität, zusätzlich werden die Einzelspannungen, die Zelleninnenwiderstände, die Eingangs-/Ausgangsleistung und die interne Temperatur angezeigt, wenn gescrollt wird. Der Q6+ lädt auch LiXx Zellen ohne angeschlossenen Balancer, sofern das gesondert bestätigt wurde und vorher die Zellenanzahl des Akkus eingestellt wurde.
Der Menüpunkt Firmware-Sharing (Bild 2) ist ein ganz besonderer. Das Gerät mit der neuesten FW kann damit als "Spender/Master" agieren. Verbindet man zwei gleiche Ladegeräte mit dem 3,5 mm Linker-Kabel, versorgt sie anschließend mit Spannung und betätigt beim Master diesen Menüpunkt, wird dessen FW auf das andere Gerät übertragen. Einmalig, das gab es in dieser Form noch nicht!
Beispielladung mit einem 3s-2200mAh und 4C (8,8 A) Ladestrom. Die Aufzeichnung erfolgte mit dem SM-UniLog2 Datenlogger in höchster Auflösung.
Ladestrom in rot, Ladespannung in blau
Zum Ripple bzw. zu den Spitzen im Diagramm: Eine PC-Software "glättet" (schönt) den Strom- und Spannungsverlauf, dieses Ladediagramm wurde extern (also live) aufgezeichnet (CC-CV Ladung, constant current - constant voltage)
Der gemessene Ladestrom beträgt 8 A, eingestellt waren 8,8 A. In den kurzen Strompausen wird der DC-Innenwiderstand der Zellen ermittelt und zur Anzeige gebracht. Nach ca. 20 Minuten schaltet der Q6+ in der CV-Phase das Display von orange auf grün. Der Ladestrom geht vorher kurz auf Null. Hier sind dann ca. 1/10C des Ladestromes erreicht. Die zeitliche Länge der grünen Phase ist von der Zellendrift abhängig (hier ein guter LiPo, da sie nur kurz ist bis ca. 21,5 Min. andauerte).
Wer es eilig hat kann den Akku jetzt abnehmen und nutzen!
Andere Hersteller nennen das "Fast"-Ladung und stellen dazu meist ein gesondertes Ladeprogramm zur Verfügung. Bis zur endgültigen Fertigmeldung wird die Balancergenauigkeit noch um den Faktor "2" gesteigert. Nach der grünen-Phase schaltet das Q6+ automatisch in die blaue Display-Phase bis dann die Fertig Meldung erfolgt, bei maximaler Balancergenauigkeit. Mein Testmuster erreichte unter 10 mV Differenz (sehr guter Wert). Das kann eben unterschiedlich lang dauern und ist abhängig von der Zellendrift des verwendeten Packs. Danach erfolgt die Abschaltung unterhalb 1/20C (d.h., bei 8,8 A Ladestrom unter 0,4A). Auch diese Phase ist nicht immer konstant lang, da sie von der Driftneigung des LiPos abhängt. Letztendlich hat der Testakku für eine 4C Ladung 23 Minuten (Fast: 20 Min.) benötigt bis der Q6+ "voll" meldete.
Der gemessene Balancerstrom ist sehr hoch und betrug beim Q6+ satte 995 mA (gemessen bis zu 1065 mA bei ca. 4,0 V Zellenspannung) . Ein sehr hoher Wert, der schnellstes Ausgleichen auch "zickiger" LiPo-Zellen garantiert! Leider wird dessen Aktivität im Display nicht angezeigt.
Sowohl im Storage-/ Lade-/ als auch im Entladeprogramm lassen sich die Spannungsgrenzen in feinen 0,01 V Schritten anpassen. Das Gute dabei, diese Spannungswerte sind 100% praxisgerecht.
Zur Kontrolle erfolgte noch eine NiMh-Ladung. Hier mussten meine Eneloop AA-Zellen (2000 mAh) herhalten. Die 0,7 A Ladung erfolgte fehlerfrei. Nach der "Voll-Abschaltung" waren die Eneloop eben handwarm (DeltaPeak Vorgabe: 8 mV) - perfekt!
Plus & Minus
+ Extrem handlich und bedienerfreundlich, 100% Mobilität
+ völlig unkomplizierte "Multi"-Bedienung mit der Einknopf "Roll-Druck" Option
+ Super helles und scharf zeichnendes Display
+ deutschsprachige Menüführung
+ Hohe Ladeleistung mit 300 W (max. 14 A) ab 22 V Eingangsspannung
+ Hohe Ladeleistung mit 150 W (max. 14 A) ab 12 V (12 V Pb Batterie)
+ Praxisgerechtes System-Setup
+ Pflegt (Zyklus?) bis zu 6 LiPos
+ einstellbare Spannungsgrenzen in 0,01 V Schritten (Laden/Entladen/Lagern)
+ Genaue Spannungswerte (gute Kalibrierung)
+ kräftige Balancerports
+ Updatemöglichkeit mit dem Linker vorgesehen
+ Wandlerregelzeiten okay mit ca. 0,5s (siehe Text)
- ungünstiger Balanceralgorithmus
- nur 8 W Entladeleistung- Stromabweichung zu hoch mit -10% (siehe "Nachtrag" oben!)
- leiser "Fertig" Pieper
- keine Lade-/Entladespeicher
- mageres Zubehör
Mein Resümee
Ein wirklich erstaunliches Ladegerät. Es ist sehr klein und handlich, intuitiv bedienbar und dennoch leistungsstark. Geräte "von gestern" waren in so einem Gehäuse in die 30 W Klasse ein zuordnen. Hier sind es das Zehnfache und 300 W mit bis zu 14 A Ladestrom! Das Q6-Plus hat richtig gute Laune und Begeisterung beim Test verbreitet, auch bei den Kollegen in der Testphase. Nur, bei Licht bildet sich Schatten, hier in Form eines Fehlabgleichs des Ladestromes, der nachträglich per SW-Update behebbar war! Wer die Summe aller Eigenschaften vor Augen führt kommt nur zu einem Schluss: Ein tolles Power-Kleinladegerät, das seines Gleichen in der Kompaktheit und dem Preisleistungsverhältnis sucht. Für mich eine klare Kaufempfehlung!
Stand: Februar 2017 (FW 2.1.0.13)